NMS Lind
Villach
In Waschbeton Oberfläche eingelegte Spuren
Wettbewerb 2017
Ausführung 2018–2019
Mit allem was wir tun, hinterlassen wir Spuren. Oft überdauern diese, wie kürzlich auf Kreta gefundene hominine Fußabdrücke beweisen, Millionen von Jahren und liefern uns wertvolle Erkenntnisse über ihre Verursacher.
Auch sportliche Betätigung hinterlässt Spuren. Für den Sportler in Form der Reifung von Geist und Körper, für die Umwelt auch als temporäre Bilder. Ein Orientierungsläufer hinterlässt andere Spuren als ein Geher, ein Langstreckenläufer andere als ein Sprinter. Der Abdruck eines Basketballs lässt sich deutlich von dem eines Fußballs oder Volleyballs unterscheiden. Die Spur des Skitourengehers ist eine andere als die des Langläufers. Ein Mountainbike zeichnet andere Abdrücke als ein Cyclocross und beide trennen Welten von denen eines Rennrads. Selbst der Schwimmer hinterlässt Spuren, wenn er wieder an Land geht.
Abdrücke von Bällen, Fußspuren, Laufschuhen, Skiern, Eisschuhen, Rädern – werden fossiliengleich in die Betonoberflächen der Wege und des Vorplatzes der Schule eingraviert. Es entstehen archaisch wirkende Abbilder heutigen Lebens. Um diesen anachronistischen, spielerischen Aspekt zu unterstreichen, tauchen diese an unerwarteten Stellen auf und verschwinden im Nichts, wie z. B. direkt vor einer Mauer.
Idee ist, Jugendliche in ihrem Bedürfnis nach Sport, in seiner ursprünglichsten Form als Freude an Bewegung ohne Einschränkung durch Leistungsdruck und starre Regeln zu unterstützen, auch wenn dies durch die Anforderungen des Schulbetriebs gewissen Einschränkungen unterworfen ist.
Die Motive wurden im Zuge des Fertigungsprozesses in Form von Silikon-Matrizen in die Schalung eingelegt.
Architektur: Stefan Thalmann, Werner Thurner