EXPEDITION KRASTAL 2018

 

DIE KONSTRUKTION DER VERGANGENHEIT BESTIMMT UNSER BILD DER GEGENWART

 

Die Geschichte einer Expedition

 

Wir finden das, nach dem wir suchen. Die Existenz einer anderen Form von Leben ist nicht prinzipiell auszuschließen, sie wird jedoch niemals entdecken werden, da wir schlichtweg nicht wissen, wonach wir suchen sollen. 

 

Dinge erhalten ihre Bedeutung und ihren Wert erst aus dem Kontext, in den sie gestellt werden. Dies gilt für lange als bedeutungslos angesehene Kunstwerke, wie den Salvator Mundi, genauso wie für diverse Bodenschätze.

 

Der Artist in Residence Aufenthalt im Krastal wurde dazu genutzt Dinge zu suchen, die das Potenzial haben als bedeutungsvoll erachtet zu werden. Um den Prozess abzukürzen und auch die gewünschten Ergebnisse zu erzielen, wurden einige Fundstücke bereits mitgebracht, andere im Laufe der Expedition selbst angefertigt. Die Bandbreite reicht von Nebenprodukten eigener und fremder bildhauerischer Arbeit, über Mineralien und Fossilien bis zu altertümlich anmutenden Artefakten und Gebrauchsgegenständen aus Stein und Metall. Im Laufe der Residency wurden diese gesammelt, geordnet und einer musealen Ikonografie gehorchend, präsentiert. Der Steinbruch wurde zur Fundstätte von Überresten einer vergangenen Kultur, die es nie gab, das BildhauerInnenhaus Krastal zum Museum dieser Kultur, die es nie gab.

 

Das Projekt nimmt Anleihen an der Methodik von Fake-News und Parawissenschaften wie der Prä-Astronautik. Hinterfragt wird die Konstruktion von Geschichte und wie diese zur Definition von Heimat und völkischer Identität, im Sinne der Abgrenzung des Eigenem vom Fremden, verwendet wird. Als anschauliches Beispiel sei die Instrumentalisierung von Tracht durch Politik in Vergangenheit und Gegenwart erwähnt.

 

Bei der Raumkapsel bleibt es bis zu Schluss unklar, ob ich damit angekommen bin, es sich um ein Fundstück handelt oder ob sie gebaut wurde, um wieder wegzufliegen.